Frau Josy und der Herbst

Eigentlich ist es inzwischen ja doch zu frisch für ein kurzärmliges Shirt. Andererseits kann man ja einfach eine Strickjacke oder neudeutsch Cardigan drüber ziehen und schon gehen die Sommershirts in die Verlängerung.

Die Schnitte von Schnittreif/Fritzi mag ich ja sehr gerne, siehe hier und hier. Meistens sind sie fix zu Nähen und haben doch was Besonderes. So auch Frau Josy, welches mit dem Aufschlag an den Ärmeln mal anders aussieht, als einfach nur gesäumt.

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Genäht habe ich davon inzwischen schon vier Stück. Eines für mich und die drei anderen zum Verschenken an Freundinnen zum Geburtstag. Und bevor nun das vierte heute verschenkt wird, habe ich es mal übergezogen und fotografieren lassen. Genäht habe ich ganz standardmäßig eine M (38/40). Der Schnitt ist allerdings auch wieder für Frauen mit mehr als 1,63 cm Körperlänge ausgelegt. Somit ist das fertige Shirt für mich einen Ticken zu lang, aber die Beschenkte bringt die paar mehr Zentimeter in der Länge mit.

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Was nicht ganz so gut hinhaut, ist, dass der Aufschlag häufig nach unten umklappt. Trotz ganz genauen Abmessen der Nahtzugaben und Bügeln. Bei Anja von JOMA-Style habe ich gesehen, dass diese den Aufschlag einfach fest „gecovert“ hat, damit sie es nicht jedes Mal in Form bügeln muss. Coole Idee und bei der nächsten Frau Josy werde ich das auch mal ausprobieren.

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Den feinen Viskosejersey hatte ich letztes Jahr auf der Messe Kreativ-Tage-Berlin in der Station Berlin an dem Stand von Stoff und Stil gekauft. Die hatten dort eine Auswahl von ihren Stoffen mit, die schon jeweils meterweise zugeschnitten waren. Der Stoff ist wirklich sehr dünn, fällt dadurch natürlich sehr schön und ich finde ihn sehr angenehm zu tragen. Ist aber echt etwas tricky in der Verarbeitung, aber bekanntlich wächst man ja mit seinen Aufgaben und diesmal hatte ich in der Verarbeitung schon weniger Probleme als damals bei dem Shirt Durana.

 

LG Kerstin

Verlinkt zu: MeMadeMittwoch

Frau Aiko und die kopfstehenden Räder

Es gibt ja so Schnittmuster, die hat man mal gekauft und dann liegen sie ewig auf der virtuellen Festplatte rum. Fein säuberlich in der Dropbox sortiert im Ordner Damen–> Oberteile. Meist befinden sie sich in bester Gesellschaft von ebenfalls unvernähten Schnittmustern.

Nun gibt es aber bei juliespunkt den Fundsachen Sewlong. Den Anlaß habe ich mal genutzt und meine dropbox durchstöbert. Die Wahl fiel auf FrauAiko von Schnittreif.

Inzwischen habe ich mich ja schon an einigen Schnitten von Schnittreif gewagt. Verbloggt habe ich bisher jedoch nur meine FrauNina und da war ich ja nicht sooo glücklich mit. Aber da mir die Schnitte gefallen, wollte ich Frau Aiko eine Chance gebe. Meist sitzt der Fehler ja vor dem Stoffregal oder vor der Nähmaschine!

In diesem Fall habe ich bei der Materialwahl ganz genau darauf geachtet, dass ich einen dünnen gut fallenden Stoff nehme. Nach langem Hin und Her habe ich mich für ganz dünnen Jeansstoff mit kleinen weißen Fahrrädern drauf entschieden.

Also EBook nochmal lesen, Schnittmuster zuschneiden und dann ran an den Stoff. Im Eifer des Gefechts kann es natürlich zu Fehlern kommen… So auch hier. Beim Nähen stellte ich fest, dass auf den Ärmeln die Räder kopfstehen. Hmm. Kurz überlegt, ob man es nochmal neu zuschneidet oder ob man es nach Fertigstellung in die Kategorie “ Muss so Sein“ verbucht wird. Da Zeit mein knappester Rohstoff ist, habe ich mich für die zweite Variante entschieden. Und vermutlich fällt es den wenigsten auf.

Genäht ist Frau Aiko ganz fix, selbst wenn man sich für die Variante mit Beleg entschieden hat. Dann einmal alles ordentlich gebügelt vor dem Säumen und anschließend absteppen. Fertig ist! Die Anprobe war dann jedoch etwas ernüchternd. Frau Aiko ist eine eher kurze Bluse und dabei hab ich nicht bei der Saumzugabe unten geschummelt! Was ihr unten an Länge fehlt, bringt sie definitiv in der Breite mit. Etwas hatte ich mich schon gewundert beim Vergleichen der Maßtabelle für die eigenen Maße mit der Maßtabelle für die Maße zum fertigen Kleidungsstück. Aber gut, das stand ja auch in der Beschreibung, dass es sich um eine moderne, kurze Bluse mit lockerem Sitz handelt. Und so ist es auch!

Die Taschen finde ich super, denn kombiniert mit einem Rock, fehlen einem ja oft Taschen für die wichtigen Sache wie Taschentücher, Sonnenbrillen und Wohnungsschlüssel.

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Und damit wird Frau Aiko mein erster Beitrag für # 1 Fundsachen für Erwachsene und geht gleichzeitig zu 12 Letters Of Handmade Fashion. Diesen Monat ist es das K und da passen meine kopfstehenden Räder perfekt rein! Und zusätzlich ist Donnerstag ja immer RUMS-Tag, viel Spaß beim Stöbern dort.

Bis demnächst,

eure Kerstin

 

 

 

 

Technisch gut, optisch schlecht

Ach menno! Momentan läuft es hier nicht so rund!

Der Plan war sich eine luftig lockere Bluse aus Webware zu nähen. Als Schnitt hatte ich Frau Nina von Schnittreif ausgesucht. 


Schon beim Zuschneiden ging alles schief. Ich verrutschte in der Zeile für den Stoffbrauch und wunderte mich dann warum mein Schnittmuster einfach nicht auf den Stoff passte. Als ich den Fehler bemerkte, war es natürlich zu spät. Das Vorderteil hatte ich da schon zugeschnitten. Kurzerhand beschloss ich, dass Rückteil hinten in der Mitte kurz unter den Schultern zu teilen. Um dann nach dem Zuschneiden festzustellen, dass der Rest trotzdem nicht im Bruch auf den Stoff passt. Na gut dann halt nochmal längs geteilt und dreimal geprüft, ob es dann passt. Es passte, aber wenn man vergisst, dass man das Schnittmuster einmal verkehrtherum auf den Stoff legen muss, wenn man zwei gegengleiche Teile haben möchte… somit hab ich das Ganze dann erstmal drei Tage auf dem Wohnzimmerfussboden liegen gelassen und mich jedes Mal geärgert, wenn sich das Desaster in mein Blickfeld wagte! Heute habe ich mich der ganzen Sache nochmal angenähert und beschlossen, dass ich das Rückteil nochmal neu in schwarz zuschneide. 


Genäht war das Blüschen ohne Probleme, wenn man nicht vergisst, dass in der Anleitung für die kurzärmelige Variante steht, erst die Ärmelunterkanten zu säumen und dann die Ärmel anzunähen… gut, dass konnte ich aber ohne Probleme retten. 


Was nicht zu retten ist, ist das der Schnitt offensichtlich nicht für mich gemacht ist! Oder ich muss meine Stoffauswahl nochmal überdenken! Aber so wie es jetzt sitzt, gehe ich damit nicht vor die Tür! Ich sehe aus, als wenn noch dieses Jahr unser drittes Kind kommen könnte. Nein Danke!

Und nun? Was mach ich damit? 

Erstmal Kaffeetrinken und dann Sachen packen, denn heute Abend geht’s nach Rostock zu den Mädels!