Mr. Naveen oder die schräge Knopfleiste für den Mann

Vor inzwischen einiger Zeit gab es mal wieder bei Sara & Julez ein Probenähen, diesmal sogar für den Mann! Für Männer was zu Nähen ist ja meist nicht einfach. Oft kommt dann immer nur ein Hoodie oder ein T-Shirt raus oder vielleicht auch mal eine Jogginghose. Aber häufig handelt es sich eher um Freizeitkleidung oder neudeutsch auch mal gerne loungewear genannt 😉

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Mein Mann liegt mir schon seit dem ich nähe in den Ohren, dass er ein maßgeschneidertes Hemd von mir haben möchte… Diesem Anliegen bin ich bis jetzt immernoch nicht nachgekommen und vermutlich wird das auch nichts… Vielleicht, wenn ich dann irgendwann mal Rentner bin und ewig viel Zeit habe.

Aber zurück zum Mr. Naveen. Bei diesem Schnitt handelt es sich nicht einfach um die 97. Kapuzenjacke, die sich Mann in den Schrank hängt, sondern mal etwas leicht anderes. Eine geknöpfte Sweatjacke, mit schräger Knopfleiste! Für den ein oder anderen Mann vielleicht zu außergewöhnlich, aber meinen konnte ich davon überzeugen, dass er das auch anzieht.

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Etwas zur Verzweiflung hat mich das Schnittmuster gebracht. Es waren über 30 Seiten, die zwar Gott sei Dank nur Stoß an Stoß geklebt werden müssen, aber trotzdem ist das schon was anderes als mal eben nen Schnittmuster für einen Kinderpulli in der 110 zuzuschneiden. Die nächste Herausforderung bestand darin, das Schnittmuster auf den Stoff zu plazieren, um zu schauen, ob der ausgesuchte Stoff auch reicht. In der Anleitung stand, dass man mindestens 2x2m benötigt. Mit etwas hin und herschieben bin ich mit meinen 1,60×1,80m hingekommen. Wobei ich das Kapuzeninnenfutter aus einem anderen Stoff zugeschnitten habe und die Taschen einfach mal weggelassen habe. Für die Ärmelbündchen habe ich auch lieber aus Bündchenware genommen.

Genäht ist es die Jacke recht fix. Was etwas aufwendig ist, sind die Blenden (man könnte auch sagen, dass Bündchen unten und an der Knopfleiste der Jacke), denn diese laufen an den Enden spitz aufeinander zu und werden in zwei Schritten angenäht und anschließend rundherum abgesteppt. Das kann man dann insgesamt schon als Fleißarbeit verbuchen.

Dann ging es an die Positionierung der Knöpfe. Dafür musste mein Mann dann die Jacke erstmal anziehen und zusammen haben wir dann die Stellen markiert. Ich dachte, ich maches es mir einfach und nehme Druckknöpfe. Jedoch hat man teilweise echt viel Stoff, den man irgendwie zusammenraffen muss, um an die richtige Markierung für den Druckknopf zu gelangen.

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Insgesamt bin ich aber zufrieden und der Mann ist es auch. Die Bilder sind bei uns auf dem Hof entstanden und wurden von der Freundin meines Bruder abends im Dunkeln gemacht. Hat ja ein bißchen was Verwegenes…

Genäht habe ich Größe L. Mein Mann ist 1,93 groß. Die Ärmel musste ich nicht verlängern und auch am Oberkörper ist die Jacke ausreichend lang. Als Material sind alle dickeren Stoffe, wie Fleece oder Sweat geeignet. Ist bleibt dann trotzdem noch genügend Spielraum, um eine dünnen Pulli darunter anzuziehen.

 

Liebe Grüße,

Kerstin

 

Verlinkt zu: Für Söhne und Kerle, CreadienstagDienstagsdinge, HoT

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mini-Lanea in Action

Unsere Große hat Energie für Zwei, da habe ich mich schon längst von schicken Klamotten, die den Tag fleckenfrei überleben verabschiedet. Als praktisch haben sich hier Leggings und kurze Kleidchen herauskristallisiert. Viel anderes habe ich schon garnicht mehr genäht.

Tja und dann fragte Tanja von Sara & Julez, ob man den Damenschnitt der Lanea nicht auch für die kleinen Damen umsetzen könnte. Nun ist Lanea ja eine schmal geschnittene Bluse. Und die Frage ist, ob Blusen und wilde Mädchen zusammen ein gutes Team ergeben?


Eine Bluse aus fester Webware kann nie die Bewegungsfreiheit für kletternde und tobende Kinder gewährleisten wie ein Kleidungsstück aus Jersey.

Aber wie man sieht, macht die Bluse doch so einiges auf dem Spielplatz mit. Und es kam kein Gemecker, dass das Kleidungsstück zu eng sei und man sich nicht richtig bewegen kann.


Wie der Damenschnitt Lanea kommt auch die Kinder-Variante mit einem großen Rundhals und/oder einer Knopfleiste daher sowie mit langen oder dreiviertel Ärmeln. Sogar Abnäher im Rückteil kann man optional für eine bessere Passform verwenden.


Schwierig war im Probenähen die Balance zwischen einer enganliegenden/schmalen Bluse und der für Kinder unabdingbaren Bewegungsfreiheit zu finden. Im Ergebnis finde ich persönlich beides sehr gut umgesetzt. Zum Test habe ich die Bilder extra auf dem Spielplatz gemacht!

Schwierig ist aber das selbständige Aus- und Anziehen dieser Bluse. Ganz egal, ob mit Knopfleiste oder mit dem großen Rundhalsausschnitt. Da ist Hilfe aufjedenfall nötig.

Ansonsten sitzt die Bluse bei uns prima. Zugegebenermaßen ist das große Kind auch recht schmal und liegt mit ihrem Kopfumfang meist unter dem Durchschnitt. Ich würde mich beim Nähen streng an die Maßtabelle halten und notfalls die Länge kürzen, wenn man sich dann doch für eine Nummer größer/breiter entscheidet. Nichts ist ärgerlicher als voller Stolz eine schicke Bluse zu haben, die das Kind nicht tragen kann! Genäht habe ich die Bluse mal wieder mit der 5-Faden-Sicherheitsnaht, so kann ich halbwegs sicher gehen, dass die Nähte auch wirklich beim Toben und An- und Ausziehen halten werden. Ansonsten kann man natürlich den Schnitt auch mit einer normalen Nähmaschine mit Geradstich nähen und anschließend mit dem Zickzackstich versäubern.


Für den Hassauschnitt und den Ärmelunterkanten gibt es auch jeweils ein extra Schnittmuster. Aber damit auch mal die gesammelten Schrägbänder nicht weiter im Regal versauern, habe ich alles damit eingefasst. Denn ehrlich gesagt ist das auch viel bequemer.

Im Rahmen des Probenähens wurde der Schnitt auch aus Jersey genäht und von den Mädels für gut befunden. Also dann im Ergebnis doch einschöner Allroundschnitt wie ich finde.

Und endlich hat mal ein Teil der Webware, die schon ewig im Regal schlummern seinen Weg ans Tageslicht gefunden!

Verlinkt zu: Kiddikram

 

 

Blusenliebe mit LANEA

Irgendwie sind hier in letzter Zeit gehäuft Blusen entstanden! Erst beim Sewalong zur Bluse Bellah und dann durfte ich beim Probenähen für Sara & Jules das neue Damenschnittmuster für eine einfache schmal geschnittene Bluse mitmachen. Insgesamt sind hier drei Blusen entstanden, aber nur die eine hat es vor die Kamera geschafft. Zugegebenermaßen liegt die dritte Bluse noch auf dem Haufen, der fertigzustellenden Sachen! Leider habe ich beim Wenden festgestellt, dass ich die Abnäher auf der falschen Seite genäht habe… Aufgetrennt und neu gesteckt sind sie aber schon… Also quasi so gut wie fertig! Die erste ist aus Probestoff entstanden, aber da sie mir gut gefällt, wird sie auch mal ausgeführt, wenn sie dann gesäumt ist… Ich sag nur drei Wochen Schließzeit im Kinderladen…

So und nun will ich euch nicht länger auf die Folter spannen und zeige euch ein paar Bilder…

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Der geneigte Leser erkennt sicherlich, dass ich den Stoff auch schon für die Bellah verwendet habe. Ja, der Schnäppchenkauf bei Buttinette hat sich doppelt ausgezahlt. Und obwohl ich mir geschworen hatte, so schnell nicht wieder so einen flutschigen Stoff zu verarbeiten, konnte ich dann doch nicht anders.

Das Schnittmuster der Lanea kommt in zwei Varianten daher. Einmal kann man es mit einer Knopfleiste nähen oder mit einem etwas größeren Rundhalsausschnitt. Ausserdem hat man noch die Wahl zwischen langen oder Dreiviertel Ärmeln. Ich habe mich für die Knopfleiste und die dreiviertellangen Ärmeln entschieden.

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Insgesamt ist es ein echt schöner Schnitt, der auch erstaunlich schnell genäht ist. Und dafür, dass es eine schmalgeschnittene Bluse ist, kann man sich doch noch erstaunlich gut damit bewegen. Okay, Spielplatz fällt aus, aber alles andere geht! Jedoch sollte man bei der Stoffwahl darauf achten nicht zu steife Webware zu nehmen!

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Diese Bluse hat jedoch keinen Platz in meinem Kleiderschrank bekommen, sondern ist direkt als Geburtstagsgeschenk an Nancy weiter gewandert!

Das Schnittmuster bekommt ihr hier: Sara & Julez und natürlich auch bei den anderen gängigen Ebookvertreibern…

Verlinkt zu RUMS

Eine Sweatjacke…

… für mich! Das Schnittmuster Neesha fand ich ich ziemlich interessant aufgrund der Schnittführung vorne und diesem kleinen eleganten Stehkragen. 


Den passenden Sweat hatte ich hier noch vom letzten Stoffmarkt Besuch liegen! Jedoch hat mich das Zuschneiden des Schnittmusters schon ziemlich an den Rand des Wahnsinns getrieben. Ich hatte es auf karriertem Papier ausgedruckt und dann halt noch schwarz/weiß… Boah, sowas sollte man echt nicht machen! Ich fand es auch sehr unübersichtlich, aber letztendlich habe ich es geschafft und konnte mich noch aufraffen gleich den Stoff zuzuschneiden. 


Genäht hat sich die Jacke ohne Probleme. Das einzige, was ich nicht hinbekommen habe, war den Kragen im schrägen Fadenlauf im Bruch zuzuschneiden. Irgendwie habe ich es nicht verstanden, wie ich einen Stoffbruch so hinbekomme. Aber der Kragen liegt meines Erachtens trotzdem ordentlich. Auch das Verstecken der Kragennaht habe ich mir geschenkt… innen ist alles ordentlich Ton in Ton und somit nicht zwingend erforderlich. 


Etwas Muffe hatte ich ja vor den Knopflöcher und den Knöpfen. Klar, macht das die Maschine alles alleine… Schwieriger war es schon auf der Jacke, die für mich passende Position für die Knöpfe zu finden. Ewig stand ich vor dem Spiegel und habe Nadeln hin und her gesteckt bis ich dann zufrieden war! 


Schnell noch auf einem Stück Probestoff Knopflöcher und Knopf annähen probiert und na klar hat es da ohne Probleme geklappt, aber auf der richtigen Knopfleiste hat sie nur Mist gemacht. Ich war schon kurz davor Maschine und Jacke aus dem Fenster zu schmeißen. Aber nach einer kurzen Kaffeepause für mich, hatte die Maschine dann offensichtlich doch ein Einsehen! 


Mit dem Ergebnis bin ich echt zufrieden! Auch wenn ich zwischendurch mal gezweifelt habe, ob die Farbe so meins ist.